Taschenkalender gestalten, kostenlos für jedermann
In dieser Anleitung erfahren Sie alles Nötige um kostenlos Ihre eigenen Taschenkalender zu gestalten. Dafür erhalten Sie eine vorbereitete Datei mit Monats-Kalendarium, sowie einen Link zum Herunterladen professioneller Grafiksoftware (ebenfalls kostenlos). So können Sie Ihre Taschenkalender nicht nur selbst ausdrucken, sondern auch fertige Druckdaten für jede Druckerei erstellen.
Falls Sie nicht schon mit Grafiksoftware wie Adobe InDesign®, Adobe Illustrator® oder Corel Draw® arbeiten, empfehlen wir Ihnen den Einsatz der Grafiksoftware Scribus®. Scribus ist eine bewährte Desktop Publishing-Software, die für alle relevanten Betriebssysteme (u. a. Windows, MAC OS, Linux) kostenlos verfügbar ist und sich eignet um professionelle Druckdaten zu erstellen. Falls Sie Scribus noch nicht kennen und noch nicht installiert haben, können Sie sich hier informieren und das Programm (auch in deutsch verfügbar) herunterladen: http://www.heise.de/download/product/scribus-24467. Den Einsatz eines Bildverarbeitungsprogrammes wie GIMP® oder Adobe Photoshop® empfehle ich für diesen Zweck nicht.
Bitte denken Sie bei der Erstellung Ihrer eigenen Taschenkalender immer daran: Sie können, aber Sie müssen das nicht selbst tun! Wenn Sie es wünschen, übernehme ich kostengünstig nicht nur die Produktion, sondern auch die Gestaltung Ihrer Taschenkalender. Was ich allerdings nicht leisten kann ist eine kostenlose, individuelle Beratung und Hotline zur Erstellung von Taschenkalender-Druckdaten.
Herunterladen und installieren
Laden Sie – z. B. aus der oben angegebenen Quelle das kostenfreie SCRIBUS herunter und installieren Sie es auf Ihrem PC. Laden Sie anschließend die von mir bereitgestellte Datei taschenkalender-org.sla herunter und öffnen Sie die Datei in SCRIBUS. Am besten Sie nehmen nun einen Stift und ein Stück Papier und verlassen erst mal Ihren PC, denn die erste Stufe, die zu Ihren Taschenkalendern führt, ist die Frage:
1.) Was soll drauf?
Bevor Sie mit der Grafikbearbeitung beginnen, sollten Sie überlegen, wie Ihre Karten aussehen sollen und was auf ihnen abgebildet sein soll. Üblich sind eine Seite mit einem Jahreskalender und die andere mit einer Visitenkartengestaltung. Aber natürlich können Sie auch eine Schulferientabelle auf eine Seite drucken und auf die andere den Kalender – oder die eine Jahreshälfte auf die eine Seite – auf die andere, die andere Jahreshälfte. Alles ist möglich – Sie sind der Boss!
Praxistipp: weniger ist oft mehr. Überladen Sie Ihre Karten nicht! Drucken Sie Ihren Entwurf immer mal wieder in der Originalgröße aus und beurteilen Sie die Lesbarkeit und Übersichtlichkeit. Eine Kalenderkarte ist kein Prospekt! Mit weniger ist oft mehr erreicht.
2.) Kalendergestaltung
a) Arbeitsfläche, Seitenformat und Vorschaumodus kennen lernen
Wenn Sie sich für eine Aufteilung der beiden Seiten Ihrer Taschenkalender entschieden haben, orientieren Sie sich in SCRIBUS und sehen Sie sich die Datei taschenkalender-org.sla an.
Sie sehen, dass es sich um ein zweiseitiges Dokument (Vorder- und Rückseite) im Visitenkartenformat 85 x 54 mm handelt. Das Seitenendformat der aktiven Seite ist auf dem Bildschirm rot umrahmt dargestellt. Eine blaue Linie kennzeichnet den sicheren Bereich, in dem sich alle Elemente befinden, die nicht angeschnitten sein sollen. Die Bearbeitungsfläche ragt rundum 5mm
über das Seitenendformat hinaus. Dies ist die sogenannte Beschnittzugabe, die nach dem Druck der Karten abgeschnitten sein wird. Um eine Vorschau der fertigen, auf Endformat geschnittenen Karten zu erhalten, aktivieren Sie im Menü Ansicht > Vorschaumodus. Zur weiteren Bearbeitung schalten Sie den Vorschaumodus aber am besten wieder ab.
b) Anordnung des Kalenders
Sie können die Kalendermonate einfach mit der Maus verschieben – auch auf die zweite Seite – und frei platzieren. Ordnen Sie die Felder so auf Ihrer Karte an, wie Sie es wünschen.
Den Hintergrund der Karten sollten Sie an das Farbkonzept Ihrer Kartenrückseite anpassen. Wenn Sie es wünschen können Sie natürlich hinter den Kalenderfeldern auch eine Markierung der Schulferien platzieren. Ich empfehle Ihnen in diesem Fall hierfür eigene Ebene zu erstellen und diese hinter die vorhandene Ebene „Vordergrund“ zu schieben. So können Sie diese Ebene einzeln aktivieren, deaktivieren und bearbeiten ohne versehentlich andere Elemente zu selektieren.
Praxistipp: Nutzen Sie die Ausrichten und Verteilen-Funktion um die Elemente präzise und bündig anzuordnen: Menü Fenster > Ausrichten und Verteilen aktivieren;
3.) Rückseitengestaltung
Platzieren Sie Logo, Schriftzug und Daten oder auch ein Foto auf der Kalenderrückseite. Verwenden Sie nicht zu viele verschiedene Schriften und Textauszeichnungen. Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Achten Sie auf eine logische Untergliederung Ihrer Inhalte. Zur Strukturierung Ihres Entwurfs können Sie auch farbige Flächen einsetzen. Das Farbkonzept sollte auf allen Ihren Drucksachen und Webseiten einheitlich sein. Falls Ihnen bereits eine fertige Druckdatei Ihrer Visitenkartenseite (z. B. im EPS-Format oder im Adobe Illustrator-Format) vorliegt können Sie diese auch importieren.
Praxistipp: Platzieren Sie nur dann Texte vor Fotos oder Hintergründen, wenn dies die Lesbarkeit nicht beeinträchtigt. Drucken Sie Ihre Entwürfe immer wieder mal aus und beurteilen Sie die Gestaltung und die Lesbarkeit anhand eines Ausdrucks – nicht nur auf dem Bildschirm.
4.) Druckdatenerstellung
Wenn Sie mit Ihrem Entwurf zufrieden sind, können Sie ihre Taschenkalender auf Ihren Bürodrucker oder professionell in einer Druckerei industriell drucken lassen.
Zum Erstellen fertiger Druckdaten für die Druckerei sollten Sie im Menü „Datei > Exportieren > Als PDF speichern…“ wählen. Exportieren Sie eine PDF/X-1a oder PDF/X-3-Datei, je nach Vorgabe Ihrer Druckerei. Passen Sie ggf. vorher die Beschnittzugabe an die Vorgaben Ihrer Druckerei an.
Wenn Sie Ihre Karten bei taschenkalender.org bestellen möchten, lassen Sie alles wie es ist und exportieren Sie PDF/X-3-Daten.
Praxistipp: Prüfen Sie Ihre fertigen Druckdaten mit Adobe Acrobat (der Adobe Reader reicht hierzu leider nicht). Passen Beschnittzugabe und der Abstand der Inhalte zum Seitenendformat? Sind Corporate-Farben korrekt definiert? Stimmt das Seitenrohformat?
5.) Der Lohn Ihres Fleißes
Auch wenn es nicht möglich ist in einem so knappen Artikel die Grundlagen der Mediengestaltung zu vermitteln, hoffe ich, dass Ihnen meine Anleitung bei der Erstellung Ihrer Taschenkalender geholfen hat. Falls Sie Fragen oder Anmerkungen haben, können Sie gerne die Kommentarfunktion nutzen, erwarten Sie aber bitte keine telefonische Scribus-Hotline.
Nun, da Sie Ihren Taschenkalender gestaltet haben, können Sie diesen selbst oder bei einer Druckerei Ihrer Wahl drucken. Natürlich würde ich mich freuen, wenn Sie Ihre Taschenkalender bei taschenkalender.org produzieren lassen.